Sternengruppe

Das Kind im Alter von 3 bis 6 Jahren entfaltet seine Phantasie und sein eigenes Spiel, erkennt Zusammenhänge und setzt diese in Handlungs- und Situationsspielen um. Es findet seine eigene Gestaltungsfähigkeit und liebt es, zusammen mit anderen Kindern zu spielen. Das Kind ist der Schöpfer seiner Welt und will in den Lebenszusammenhängen mitgestalten, in seiner eigenen Art und Weise. 

Der Handlungsraum des Kindes erweitert sich. Es will den Erwachsenen nachahmen und gleichzeitig seinen eigenen Gestaltungsimpulsen folgen und neu gestalten. Vorschulkinder hinterfragen oft die Handlungen der Erwachsenen, die bestehenden Regeln oder auch Glaubensfragen. Sie suchen die Orientierung am Erwachsenen, möchten die Dinge aber besprechen und neu aushandeln. Sie nehmen die Qualität der erwachsenen Reaktion darauf intensiv wahr und erleben so respektvollen Umgang und demokratische Gesinnung. 

Wir schaffen Raum dafür, dass dies geschehen kann. Ob es der Morgenkreis, die gemeinsame Mahlzeit oder das Gespräch während des Freispieles ist – es gibt viele Möglichkeiten. Wenn die Erzieher sich in einer sinnvollen, ruhigen Tätigkeit befinden, geht es nicht allein um diese für die Kinder durchschaubare und begreifbare Handlung, sondern auch um Raum für Kommunikation.

Raum für Kommunikation im alltäglichen Leben, ein anerkennender Umgang mit Anregungen und Kritik, die Selbstreflexion (Umgang mit Macht), und Möglichkeiten, dem Kind mit einem Anliegen Raum zu geben und gemeinsam auch mit den anderen Kindern zu Entscheidungen zu kommen – zum Beispiel im Morgenkreis – sind Aspekte der Partizipation, wie sie in unserem Kindergarten selbstverständlich gelebt wird. 

Partizipation heißt bei uns auch, zu berücksichtigen, dass viele Kinder im Vorschulalter auf eine sinnlich nicht präsente Situation (z.B. „Was hast du gestern gemacht?“) nicht antworten können, da das Gedächtnis des Kindergartenkindes noch an ein präsentes, sinnliches, lokal gebundenes Erlebnis gebunden ist. Dies betrifft auch auf die Zukunft gerichtete Entscheidungen, deren Konsequenzen noch nicht überschaut werden können. Das Kind kann nur so weit entscheiden, wie der bewusst handelnde Erwachsene die Konsequenzen mittragen kann. Dies bedeutet, dass wir Erwachsenen – Pädagogen und Eltern – sehr bewusst mit unserem Handeln und Denken umgehen müssen, ebenso mit unserem Bild vom Kind und unserem „Anspruch“ an Macht. 

Die Sternengruppe hat ihren Platz im Obergeschoss unseres Hauses. Die Vorschulkinder bekommen im Kindergartenalltag besondere Vorschularbeiten, wie Weben, Harfe Spielen oder das Bauen einer Marionette. Zudem erleben sie im Frühjahr einige Waldtage mit ihrem Erzieher.