Die Waldorfpädagogik ist eine ganzheitliche Pädagogik, d.h. das Individuelle und die gesetzmäßigen Wachstumsphasen von Körper, Seele und Geist werden im Zusammenhang mit dem heranwachsenden Menschen gesehen. Der ganze Mensch wird gefördert. Der musische, künstlerische und handwerkliche Bereich ist ein fester Bestandteil in der Pädagogik.
Die zwei Grundsäulen in der Pädagogik bilden Rhythmus und Wiederholung sowie Vorbild und Nachahmung.
Auch wenn wir einen festen Tages-Wochen- und Jahresrhythmus haben ist dies nichts festes oder starres, denn Rhythmus ist die Wiederholung des ähnlichen. Die Kinder bekommen durch den Rhythmus und die Wiederholung Sicherheit und eine Orientierung in der Zeit.
Unser Leben wird von vielerlei Rhythmen geprägt. Wir werden begleitet von Tag- und Nachtrhythmus, vom Wochen- Monats- und Jahresrhythmus. Alles Lebendige ist Rhythmus. Rhythmus setzt Kraft frei. Bewusst gepflegter äußerer Rhythmus hilft dem Kind seinen inneren Rhythmus zu finden und damit auch das Herz-Kreislaufsystem zu stabilisieren.
Das zweite Erziehungsprinzip Vorbild und Nachahmung. Die Kinder lernen in den ersten 6/7 Lebensjahren durch die Nachahmung. Während seiner ersten 7 Lebensjahre hat das Kind ein unmittelbares Einfühlungsvermögen in die Tätigkeiten und Ausdrucksformen der Menschen, von denen es umgeben ist. Gehen und Sprechen lernt der Mensch nur durch die Nachahmung und das Vorbild. Für uns Erwachsene bedeutet dies, sich ständig selbst zu erziehen durch Reflektion des eigenen Handelns und das Bemühens darum, dass wir dem Kind nur Dinge vormachen die wir auch wollen, dass sie nachahmen.
„Der Mensch wird Mensch am Menschen.“ (Rudolf Steiner)
Eine fröhliche, humorvolle Schaffensatmosphäre verstehen wir als selbstverständlich. Das Spiel sollte mehr als eine Beschäftigung sein. Während des Freispiels beherrscht ein lebendiges Dürfen den Raum. Das Kind wird freigelassen, seine Phantasie zu entfalten. Alles ist während der Freispielzeit in Bewegung Stühle, Tische werden zu Schiffen, Höhlen oder zu einer gemütlichen Stube. Spielen heißt im Prozess sein. Naturmaterialien prägen das Spielmaterial, mit Steinen, Hölzern, Muscheln und bunten Tüchern baut sich das Kind seine eigene Welt. Weil das Kind noch in großer Verbundenheit mit der Natur lebt, regt dieses lebendige Material seine Phantasie an und gibt ihm Lebenskraft und Lebensfreude.
Sinnvolle Tätigkeiten, wie Weben, Nähen, Backen, Werken, malen mit Pflanzenfarben, Bienenwachskneten und Gartenarbeit wechseln sich mit Ruhe durch Reime und Sprüche, wiederkehrende Lieder, Märchen, Fingerspiele, Geschichten und Puppenspiele.
Ein umfangreiches schriftliches Konzept unserer Pädagogik liegt jederzeit für Sie einsehbar bei uns im Kindergarten bereit. Für weitere Fragen bezüglich unserer Arbeit stehen wir Ihnen gerne in Form von öffentlichen Infoabenden und persönlichen Gesprächen zur Verfügung.